Für Frieden und Gerechtigkeit

Für Frieden und Gerechtigkeit

Für Frieden und Gerechtigkeit

Freitagspredigt vom 20.10.2023

Meine lieben Geschwister, der Prophet Muhammad (sallallahu alaihi wa sallam) sagte einst: „Die Gläubigen in ihrer Zuneigung, Barmherzigkeit und ihrem Mitleid zueinander sind einem Körper gleich: Wenn ein Teil davon leidet, reagiert der ganze Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber!“ Und ich glaube, es ist kein Geheimnis, wenn ich sage, dass die muslimische Welt aktuell eine schwere Phase durchmacht. Wir sehen aktuell eine Hungersnot im Jemen mit furchtbaren Ausmaßen. Wir sehen die erschütternde Verfolgung von Muslimen, unseren Geschwistern in China und in Indien und in Myanmar. Und wir sehen, wie viele muslimische Länder heimgesucht werden von Armut und von wirtschaftlicher Ausbeutung. Und wir sehen in den letzten Monaten und Jahren vermehrt Naturkatastrophen. Vor einem Jahr gab es eine schwere Flut, die weite Teile Pakistans heimgesucht hat, viel Zerstörung eingerichtet hat. Wir haben vor einigen Monaten die Erdbeben in der Türkei und in Syrien gesehen. Etwas später die Erdbeben in Marokko und in Libyen. Und vor kurzem erst die Erdbeben in Afghanistan, die auch mehrere tausend Menschen eben gefordert haben. Wir fragen uns manchmal, wie viele unserer Geschwister, unter ungerechten und diktatorischen Regierungen in der muslimischen Welt leben. Und wir fragen uns manchmal, wie viele Muslime ihre Heimat verlassen mussten. Sie mussten fliehen und irgendwo als Geflüchtete in der Fremde Schutz suchen. Und wir sehen überall Krieg und Leid in der muslimischen Welt. Und jetzt aktuell sehen wir die Lage in Gaza und wie viel Zerstörung und wie viel Leid und wie viel Tod über diese Region, über das Heilige Land gebracht wurde. Und ich weiß, dass manche von euch durch all diese Katastrophen, durch diese Zustände auch viele geliebte Menschen verloren haben. Und deswegen ist es für mich nicht leicht, hier vorne zu stehen und euch zu sagen, was ihr tun und lassen sollt. Es ist nicht leicht für mich. Und ich weiß, ich habe viele Gespräche in den letzten Wochen geführt. Ich weiß, viele von euch sind angesichts der Situation wahrscheinlich wütend. Manche sind vielleicht von Trauer erfüllt. Manchmal fühlt man sich vielleicht auch verzweifelt. Man fühlt sich schnell hilflos. Man möchte etwas tun, man möchte etwas verbessern. Aber man fragt sich, was soll ich tun. Man hat das Gefühl, die Hände sind einem gebunden und man kann nichts verändern an dieser Situation. Ich habe mit vielen gesprochen und viele sagen mir, dass sie sich ungehört fühlen, ungerecht behandelt fühlen. Dass wir zum Teil, wie einige mir gesagt haben, das Vertrauen auch in unsere Gesellschaft verloren haben. Und hier müssen wir sagen, meine lieben Geschwister, hier müssen wir ganz klar sagen, es ist so wichtig, dass wir trotz dieser Umstände niemals unsere Hoffnung verlieren und auch niemals unsere Fassung verlieren dürfen. Wir müssen unsere Beherrschung bewahren.

Ich möchte euch eine Geschichte erzählen von einer Gruppe, von einer Nation von Muslimen, die viel durchgemacht hat. Und zwar vor 100 Jahren etwa, in den 1920er Jahren, übernahmen in Italien die Faschisten die Macht. Das, was die Nationalsozialisten unter Hitler in Deutschland gewesen sind, waren die Faschisten in Italien unter Mussolini. Eine rassistische, furchtbare Ideologie. Es war dieselbe Ideologie, die zur Ermordung von über 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens in Europa geführt hat. Die Ermordung von 6 Millionen unschuldigen Juden. Und die gleiche Ideologie, die diese Menschen hatten, hat sich auch in aller Grausamkeit an den Muslimen ausgelassen. In Italien, beziehungsweise im besetzten Nordafrika, das, was Italien als Kolonialmacht besetzt hat, in dem, was heute Libyen ist, wirkten sie als Kolonialmacht. Und es war eine harte Zeit für unsere Geschwister in Libyen gewesen. Ihr müsst euch vorstellen, es gab Krieg und es gab einen Widerstand dagegen. Und es gab Landraub. Zigtausende Libyer wurden vertrieben und ihr Land wurde an italienische Siedler verschenkt. Es gab tausende Libyer, die in Konzentrationslager, in Arbeitslager gesteckt wurden. Es gab Massenhinrichtungen. Es gab Flächenbombardierungen vom Militär. Es wurde Giftgas eingesetzt gegen zivile Bevölkerung. Und viele weitere Verbrechen. In dieser Zeit der italienischen Besatzung in Nordafrika, lebten damals ca. 800 000 Menschen in Libyen. Und von ihnen wurden 100 000 ermordet in dieser Zeit.

Warum erzähle ich euch das? Ich möchte ganz klar sagen – das sage ich in aller Ausdrücklichkeit und Deutlichkeit – ich möchte nicht ein Vergleich zu dem, was aktuell in Israel bzw. Palästina passiert machen. Das ist nicht meine Absicht. Denn der Faschismus in Italien, eine besondere Form von Rechtsextremismus, war ein Feind für Juden und Muslime gleichermaßen. Das war ein gemeinsamer Feind, und von vielen anderen Menschengruppen auch. Ich weiß, dass viele von euch, die hier sitzen, eine familiäre Vergangenheit haben, in der sie diese Dinge auch selbst erlebt haben. Oder eure Eltern, oder eure Vorfahren, eure Großeltern. Ich weiß, dass es etwas ist, das der muslimischen Welt nicht fremd ist. Dass es etwas ist, was in vielen Teilen der muslimischen Welt passiert ist.

Worauf ich hinaus will, ist, dass dieser Widerstand in Libyen von einem Mann hauptsächlich angeführt wurde, mit dem Namen Omar al-Mukhtar. Und es gab ein sehr wichtiges Ereignis, in dem dieser Mann, der diesen Schmerz kennt, uns etwas sehr Wichtiges gelehrt hat. Und zwar haben seine Soldaten, die den Widerstand gekämpft haben, einmal einige italienische Zivilisten in die Hände bekommen. Und jetzt hatten sie das Gefühl von Rache. Endlich konnten sie Vergeltung üben an diesen Leuten. Und Omar al-Mukhtar hat es ihnen verboten. Und seine Soldaten waren verwirrt. Und sie fragten, hast du nicht gesehen, was sie alles mit unseren Leuten gemacht haben. Warum sollten wir das nicht zurückgeben. Und Omar al-Mukhtar sagte etwas sehr Wichtiges, etwas, was wirklich den Geist des Islam umfasst. Omar al-Mukhtar sagte, sie sind aber nicht unsere Lehrer. Sie sind nicht unsere Lehrer. Wir haben unsere Werte. Wir haben unsere Prinzipien. Egal, wie dich jemand behandelt, ob gerecht oder ungerecht, du bleibst gerecht. Du bleibst anständig. Du bleibst fair. Das ist der Geist, den der Islam uns lehrt. Egal unter welchen Umständen wir bleiben oder wir bewahren unseren Charakter, unseren Adab, unseren Akhlaq, wie es sich für uns gehört. Der Koran greift dieses Thema auf. Und zwar sagt Allah sinngemäß: „O die ihr glaubt, seid Wahrer (der Sache) Allahs als Zeugen für die Gerechtigkeit.“ [5:8]. Seid Zeugen für die Gerechtigkeit! Und dann sagt Er (Allah) weiter: „Und der Hass, den ihr gegen (bestimmte) Leute hegt, soll euch ja nicht dazu bringen, dass ihr nicht gerecht handelt“ [5:8]. Egal was du spürst, Gerechtigkeit ist unser oberstes Prinzip. Und Er (Allah) sagt weiter: „Handelt gerecht. Das kommt der Gottesfurcht näher. Und fürchtet Allah. Gewiß, Allah ist Kundig dessen, was ihr tut“ [5:8].

Es ist wichtig, meine lieben Geschwister, dass wir uns immer für Gerechtigkeit aussprechen. Egal, wie wir zu den streitenden Parteien stehen. Unser Prinzip ist Gerechtigkeit. Keine Stammeszugänglichkeit, keine Nationalität. Wir stehen auf der Seite der Gerechtigkeit. Und das sagt Allah auch noch mal deutlich in einem Vers, der fast genauso lautet wie der andere. Wo Er (Allah) sagt: „O die ihr glaubt, seid Wahrer der Gerechtigkeit, Zeugen für Allah, auch wenn es gegen euch selbst oder die Eltern und nächsten Verwandten sein sollte!“ [4:135]. Selbst wenn du gegen dich selbst aussagst, gegen deine Eltern, gegen deine Verwandten, wenn etwas Falsches geschieht, müssen wir es ansprechen. Wir müssen sagen, das, was dort passiert, ist nicht gerecht. Und auch der Prophet, sallallahu alaihi wa sallam, macht das deutlich, indem er sagt: „Hilf deinem Bruder, ob er Unrecht begeht oder unter Unrecht leidet!“ Die Leute haben sich gewundert und gefragt: „Aber wie können wir ihm helfen, wenn er selbst Unrecht begeht?“ Der Prophet erwiderte: „Indem du seine Hände mit der Tatkraft vom Unrecht abhältst!“ Das ist das, was wir unseren Geschwistern schulden. Dass wir ihnen beistehen, wenn sie Unrecht erfahren. Und dass wir sie aufhalten oder Einspruch erheben, wenn sie selbst Unrecht begehen.

Meine lieben Geschwister, ich denke, ich brauche euch nicht erzählen, was aktuell im Nahen Osten los ist. Ich vertraue darauf, dass ihr alle alles verfolgt, was dort passiert. Und ihr wisst wahrscheinlich besser Bescheid, als ich selbst. Aber ich denke, wir alle können uns einigen, als Muslime und als Gesellschaft: Wenn die zivile Bevölkerung, wenn Frauen und Kinder und Alte und Schwache und Kranke getötet werden, dann ist das falsch. Egal, wer es tut. Egal, welche Seite das tut. Es ist falsch. Und ich denke, wir sind uns alle einig, wenn ein Krankenhaus bombardiert wird. Und wenn eine ganze Stadt abgeschnitten wird von Strom und von Wasser und Medikamenten und Lebensmitteln. Dann ist das falsch. Völlig egal, wer es tut. Das ist Unrecht. Und all das, was ich gerade genannt habe, steht ganz deutlich auch im Widerspruch zu den Menschenrechten. Es ist ein Bruch von internationalem Völkerrecht. Und das sage nicht ich. Das ist nicht meine Einschätzung. Das ist die Position vieler unabhängiger Experten der Vereinten Nationen. Es gibt viele Stimmen, die sagen, was da gerade passiert im Nahen Osten, das ist nicht in Ordnung. Da muss sich was tun. Da muss sich was ändern. Unabhängig von der Frage, von wem die Aggression ausgeht. Das ist eine politische Frage. Was wir aktuell erleben, ist eine humanitäre Krise. Es gibt Menschen, die kurz davor sind zu verhungern, zu verdursten. Das ist etwas, was nicht sein darf. Und Allah gibt uns ja genau diesen Hinweis mit, in dem er im Koran sagt: „Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne dass es einen Mord begangen oder auf der Erde Unheil gestiftet hat, so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. [5:32]“ Es ist, als hätte er alle Menschen getötet. Das geht uns alle etwas an. Egal, wer getötet wird. Egal, auf welcher Seite diese Person steht. Wenn sie unschuldig ist, wenn sie unbeteiligt ist, dann ist es falsch, diese Menschen zu töten. Und wir sollten uns daran erinnern, dass diese Verse, die Allah uns gibt, für alle Menschen gelten. Diese Verse gelten für jeden, egal ob muslimisch oder jüdisch, egal ob palästinensisch oder israelisch. Diese Werte, die wir haben, gelten für alle Menschen. Und ich bitte Allah, dass er all diesen Menschen dort beisteht, die unter diesem schrecklichen Krieg leiden müssen.

 

Alles Lob, gebührt Allah, wir bitten um Frieden und Segen für den Propheten Muhammad sallallahu alaihi wa sallam. Meine lieben Geschwister, wir sehen, Allah hat uns Gerechtigkeit vorgeschrieben. Egal welches Bedrängnis, egal in welcher Not, wir glauben zu sein, wir müssen gerecht sein. Wir müssen darauf achten, dass wir niemandem unrecht tun. Das ist nicht immer leicht. Wir sind in einer Situation, wo manchmal vielleicht auch die Emotionen in uns überkochen können. Ich habe vorhin gesagt, ich verstehe es, wenn Wut da ist und Trauer und Verzweiflung. Ich verstehe das. Und es ist nicht leicht. Aber der Prophet (sallallahu alaihi wa sallam) gibt uns etwas sehr Wichtiges mit. Er sagte einmal: „Der wahre Starke ist nicht derjenige, der in einem Ringkampf siegt, sondern der wahre Starke ist derjenige, der sich in seinem Zorn beherrscht.“ Das ist Stärke. Und das ist die Stärke, die wir brauchen. Wir müssen uns beherrschen. Was wir in den letzten Tagen gesehen haben, die Grenzüberschreitungen, die insbesondere auch hier in Neukölln in der Sonnenallee stattgefunden haben. Meine lieben Geschwister, das geht nicht. Da wurden Grenzen überschritten. Es kann nicht sein, dass wir einen Protest haben wollen für Frieden und Gerechtigkeit, in dem am Ende noch Polizisten und Feuerwehrleute angegriffen werden, die versuchen, die Brände zu löschen, die dort gelegt wurden. Und genauso Sanitäter, die versuchen, verwundete Menschen zu heilen. Das ist eine Grenze, die wir nicht überschreiten dürfen. Ich weiß, dass von euch bei diesen Sachen niemand mitmacht. Ich weiß, dass ihr vernünftige Leute seid, aber es ist wichtig, dass wir diese Botschaft auch streuen. Und sagen, es kann nicht sein, dass das unsere Reaktion ist. Dass ist nicht der Charakter, den der Prophet (salalahu alaihi wa sallam) uns beigebracht hat. Das heißt nicht, dass wir unsere Augen verschließen. Wir verschließen nicht unsere Augen vor dem Unrecht, das dort geschieht. Wir verschließen unsere Augen aber auch nicht vor dem Unrecht, das unsere Geschwister hier vor Ort veranstalten. Denn du darfst eine Sache nicht vergessen. Wenn irgendwelche Sachen auf der Straße angezündet werden, was nützt es den Leuten in Gaza? Glauben wir wirklich, dass es Stimmen gibt in der Gesellschaft, die sagen: „oh ja, stimmt. Ihr habt jetzt eine halbe Straße angezündet, ich bin jetzt auf eurer Seite“? Glaubst du, das ist das Ergebnis? Nein, das Ergebnis ist genau das Gegenteil. Durch solche Dinge wird nur noch mehr Hass geschürt. Unsere Gesellschaft wird noch weiter gespalten. Und ich garantiere euch, wenn ihr wollt, gebe ich es euch schriftlich: Die Gruppe, die am meisten darunter leiden wird, unter dem, was dort passiert, seid ihr. Es fällt am Ende auf euch zurück. Auch wenn du nicht dabei warst. Auch wenn du niemals so etwas tun würdest. Am Ende sehen wir doch in der Berichterstattung, wie es jetzt um Muslime geht. Plötzlich sind es Muslime, die sich nicht beherrschen können. Es sind Muslime, die die Straße anzünden. Und das ist genau das, was geschürt wird. Antimuslimischer Rassismus kommt nicht von irgendwo. Wir geben diesen Leuten Futter. Es gibt genügend Elemente in dieser Gesellschaft, die nur auf deinen Fehltritt warten.

Ich denke, die Prüfung, die unsere Geschwister dort erleben, nicht nur in Palästina, auch in Jemen, Syrien, Irak, Libyen, in Marokko aktuell, in Pakistan, in Indien, in China. Ich denke, die Prüfung, die unsere Geschwister dort erleben, ist relativ offensichtlich. Es ist leicht zu erkennen, womit Allah sie prüft. Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir vergessen, womit Allah uns hier vor Ort prüft. Auch du wirst geprüft in dieser schwierigen Situation. Du musst fragen, womit werde ich geprüft. Was ist unsere Prüfung? Unsere Prüfung ist, dass wir trotz allem gerecht bleiben. So schwer es dir auch manchmal fallen mag. Du musst gerecht bleiben. Unsere Prüfung ist, dass wir lernen, uns zu beherrschen. Unsere Prüfung ist es, dass wir geduldig sind. Unsere Prüfung ist es, dass wir in einer Zeit voller Leid und voller Krieg eine Stimme der Vernunft sind. Wir müssen jetzt vernünftig sein. Wir müssen uns für die Vernunft aussprechen. Du musst eine Stimme sein, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Die zu Frieden und Gerechtigkeit aufruft. Und die sich für die Vernunft einsetzt. Und das für alle Menschen, nicht nur für unsere Leute. Am Ende hat Allah uns zu einer Menschheit gemacht. Und solange wir Ungerechtigkeit zulassen, wird es niemals wieder Frieden geben. Und die wichtigste Sache ist, dass wir unsere Geschwister, die überall auf der Welt leiden, in unseren Gebeten erwähnen. Und dass wir Allah bitten, dass er ihnen Frieden und Gerechtigkeit schenkt.

Und ich möchte gerne noch erinnern, dass der Prophet ﷺ nach seinem Pflichtgebet für gewöhnlich ein ganz bestimmtes Bittgebet gesprochen hat: „O Allah, Du bist der Frieden und von Dir ist Frieden, segensreich bist Du, o Besitzer von Majestät und Ehre“. Der Frieden kommt von Allah. Und wir müssen daran arbeiten, dass unsere Bittgebete erhört werden. Wir müssen uns an Allah knüpfen. Wir müssen ihn suchen. Wir müssen unsere Nähe zu ihm suchen. Und wenn du das Gefühl hast, du kannst nichts bewirken, dann sprich denjenigen an, der alles in dieser Welt bewirken kann. Wende dich ihm zu. Sage jetzt, das ist mein Moment, wo ich mich Allah hinwende. Wo ich versuche, die Sünden, die ich begehe, zu lassen. Um diese Einheit von uns Muslimen zu stärken. Und wir bitten Allah, dass er uns rechtleitet in dieser Sache.

Oh Allah, wir bezeugen, dass es keinen Gott gibt außer Dir. Und dass Du der Erhabene bist. Oh Allah, wir bezeugen, dass Muhammad, Dein letzter Gesandter und Dein Diener ist. Oh Allah, wir bezeugen, dass der Friede nur von Dir kommen kann. Und dass du wahrlich der Friede bist. Oh Allah, unsere Geschwister überall auf der Welt leiden. Und wir bitten Dich, dass du Ihnen beistehst. Oh Allah, wir bitten Dich, gib unseren Geschwistern überall auf der Welt, die unter Hunger leiden, gib ihnen zu essen und versorge sie. Oh Allah, versorge sie und lass sie nicht in diesem Hunger zurück. Oh Allah, wir bitten Dich, schütze all unsere Geschwister, die unter Krieg und Zerstörung leiden. Oh Allah, steh den Frauen und Kindern und den Unschuldigen in Gaza bei und überall auf der Welt. Oh Allah, stifte Frieden in dieser Region, in Deinem Heiligen Land. Oh Allah, schenke diesen Menschen Frieden und Gerechtigkeit. Oh Allah, schenke uns die Zeit von früher zurück, in der Juden und Muslime friedlich als Nachbarn zusammengelebt haben in Deinem Heiligen Land. Oh Allah, mach uns wieder zu friedlichen Nachbarn voneinander. Schenke ihnen Frieden und Gerechtigkeit, oh Allah. Und bewahre sie vor schlimmen Übeln. Oh Allah, bewahre sie vor Zerstörung und Leid. Oh Allah, bewahre sie vor Kummer und Schmerz. Oh Allah, wir bitten dich, nimm all die Unschuldigen an, die dort gestorben sind. Nimm sie auf in Deine Barmherzigkeit und schenke ihnen die höchsten Stufen im Paradies. Oh Allah, mach es denen leicht, die dort Angehörige verloren haben. Oh Allah, mach ihren Schmerz zu ihrem Grund, dass sie das Paradies betreten dürfen, oh Allah. Gewähre ihnen Einlass in Deinen Paradiesgarten. Oh Allah, stifte Frieden dort in dieser Region. Es ist Dein heiliges Land, das für alle offen sein sollte, oh Allah. Und gib ihnen Frieden und Gerechtigkeit. Oh Allah, wir bitten dich auch, dass du uns Deine Rechtleitung schenkst. Oh Allah, schenke uns deine Rechtleitung und lass uns keine verrückten Fehler begehen, oh Allah. Oh Allah, lass uns eine Stimme der Vernunft sein. Oh Allah, lass uns eine Stimme der Gerechtigkeit für alle Menschen sein. Oh Allah, lass uns eine Stimme für den Frieden sein. Oh Allah, hilf uns, dass unsere Emotionen nicht dazu führen, dass wir ungerecht sind und bewahre uns und unsere Familien vor schlimmen Schicksalen. Oh Allah, hilf uns, dass die Stimmung in Deutschland sich wieder normalisiert. Oh Allah, hilf uns, dass auch zwischen uns und unseren Nachbarn hier in Deutschland, hier in Berlin, Frieden herrschen kann. Oh Allah, nimm die Feindschaft aus den Herzen der Menschen und führe uns zu Dir und führe uns alle in Rechtleitung zu Dir und in Deinen Paradiesgarten. Oh Allah, wir bitten Dich um Segen und Frieden für alle Menschen. Amin.

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Freitagspredigt vom 20.08.2021

Im Koran in Sure 67, Vers 2 spricht Allah taala über den Sinn des Lebens. Er sagt: „Er hat den Tod und das Leben erschaffen um zu prüfen, wer die besten Taten begeht (…).“ Das Leben ist somit eine Prüfung für die Menschen, denn man lebt nicht ewig.

Der Prophet Nuh (Noah), Friede sei mit ihm, machte etwa 950 Jahre lang Dawa, d.h., er lud die Leute zur Religion ein. Trotzdem sagte er, diese Welt sei für ihn nur wie ein Haus, in das man einmal rein und dann wieder raus geht.

Der Prophet Mohamed, sallAllahu aleihi wa Salam, sagte oft, dass der Tod jeden Moment kommen könnte. Daher sollen wir oft an den Tod, den man auch „Zerstörer der Genüsse“ nennt, denken und sich darauf vorbereiten.

Allah taala sagt im Koran, jede Seele muss den Tod kosten. Er betont dies deshalb, weil die Menschen ihn oft vergessen und sorglos vor sich hin leben. Der Mensch lebt auf der Erde um geprüft zu werden und viele gute Taten zu verrichten. Diese Tatsache verstehen viele Menschen aber nicht. Wir sind praktisch wie Schüler; wenn wir klug sind, nutzen wir unsere Zeit gut. Wenn wir den Sinn des Lebens aber nicht verstanden haben, bekommen wir im übertragenden Sinne eine sechs als Note.

In Sura 76, Vers 1 sagt Allah taala, dass es mal eine Zeit gab, in welcher der Mensch nichts nennenswertes war. Ein Mensch muss die Zeichen des Universums verstehen und darf sie nicht ignorieren.

Weiter erwähnt Allah taala in Sura 89, dass viele Menschen denken, dass Allah sie liebt, wenn er ihnen viele materielle Güter gibt. Wenn der Mensch aber weniger bekommt, meint er oft, Allah taala möchte ihn erniedrigen. Dabei ist Reichtum nur eine Prüfung und ein vorübergehender Genuss und sagt nichts über die Stellung eines Menschen bei Allah aus.

In einem Hadith sagt der Prophet, sallAllahu aleihi wa Salam: “Wie wunderbar ist die Angelegenheit des Gläubigen, denn seine Angelegenheiten sind alle gut, und dies gilt für keinen außer den Gläubigen.  Wenn ihm etwas Gutes passiert, ist er dafür dankbar und das ist gut für ihn.  Wenn etwas Schlechtes passiert, dann erträgt er es mit Geduld und das ist gut für ihn.”  [Sahih Muslim]

Am meisten wurde die Propheten selber geprüft, danach diejenigen, die ihnen im Glauben am nächsten sind und immer so weiter. Das heißt, je stärker der Glaube eines Menschen ist, umso größer ist auch seine Prüfung.
Bei den guten Taten muss die Absicht stets aufrichtig sein. Die Taten müssen immer korrekt vollbracht werden und nur für Allah taala und nicht für jemand anderes. Wer auf Allah taala und den jüngsten Tag hofft, soll stets an Ihn denken und viele gute Taten vollbringen.

Bei allen Propheten waren die Taten aufrichtig. Es gibt sieben Personengruppen, die am jüngsten Tag im Schatten von Allah taala stehen. Einer davon ist ein Mensch, der sein Geld so gespendet hat, dass seine linke Hand nicht sieht, was seine rechte Hand tut. Das heißt, er hat das Geld nur gespendet, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, und nicht, um von den Menschen gesehen zu werden. Man muss immer VOR jeder Tat an seine Absicht denken.

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Freitagspredigt vom 06.08.2021

Wir befinden uns momentan am Ende des Monats Dhul-Hijja, dem letzten Monat des islamischen Kalenders. Somit beginnt in wenigen Tagen der erste Muharram, d.h. islamisches Neujahr. Der erste Muharram ist der Beginn der Hijra, der Auswanderung des Propheten, salAllahu aleihi wa Selam, von Mekka nach Medina, nachdem er 13 Jahre lang in Mekka die Menschen zum Islam einlud. Während dieser Zeit wurde er, salAllahu aleihi wa Selam, häufig angefeindet und beleidigt. Trotzdem nahm er, salAllahu aleihi wa Selam, viele Schwierigkeiten auf sich, um ihnen die Rechtleitung zu überbringen, damit die Menschen sagen: „La Ilaha ila Allah“, es gibt keinen Gott außer Allah.

In einem Hadith wird über liefert, dass der Prophet, salAllahu aleihi wa Selam, sagte: „Ich vermisse meine Geschwister.“ Die Sahabi, d.h. seine Gefährten, die mit ihm saßen, sagten: „Ya Rasul, wir sind doch hier.“ Er, salAllahu aleihi wa Selam, antwortete: „Nein, ihr seid meine Gefährten. Meine Geschwister sind jene, die an mich glauben, ohne mich jemals gesehen zu haben.“
Er, salAllahu aleihi wa Selam, meinte damit die heutigen Muslime. Es lohnt sich, sich in diesen Tagen mit der Auswanderung zu beschäftigen. Wir würden uns wünschen, mit ihm, salAllahu aleihi wa Selam, auswandern zu können, aber wir leben in einer anderen Zeit.

Es gibt aber zwei Dinge, die wir heute machen können; die Anstrengung auf dem Wege Allahs und die Absicht (Niya) zu fassen bestimmte Taten zu vollbringen. Wenn wir nicht in der Lage sind, bestimmte Taten zu vollbringen, so sollten wir wenigsten die Absicht dazu haben. Es gibt eine Grundregel im Islam; mit guten Absichten kann man Dinge erreichen, die man mit Taten nicht erreichen kann.

Allah taala verlangt zwei Dinge von uns: die Absicht, etwas zu tun und die Anstrengung dafür. Wir sollten uns zumindest immer bemühen, gutes zu tun, denn Allah taala kennt unsere Herzen. Der Prophet, salAllahu aleihi wa Selam, sagte: „Ibada in schwierigen Zeiten ist wie eine Hijra.“ D.h., besonders wenn die meisten Menschen abgelenkt sind, sollte man sich bemühen, viele gute Taten zu vollbringen.
Hijra ist nicht nur eine Auswanderung von Ort zu Ort, sondern es bedeutet auch, schlechte Dinge und Sünden für Allah taala zu verlassen. Man wandert sozusagen vom Kufr (Undank, Unglaube) zur Dankbarkeit, von den Sünden zum Gebet, vom Diesseits zum Jenseits etc. Wir sollten von schlechten Menschen zu Allah taala fliehen, wie wir vor einer Gefahr fliegen würden.

Am jüngsten Tag wird alles aus der Dunya unwichtig, die Schule, die Freunde, das Geld etc. Dann werden wir nämlich gefragt, ob wir gebetet haben, wie wir unsere Zeit verbracht oder unser Vermögen erworben haben. Wenn wir diesen Moment nicht gut überstehen, ist alles vorbei. Darum darf man niemals für ein paar Jahre sein Jenseits verkaufen.
Der Prophet, salAllahu aleihi wa Selam, fragte einmal seine Gefährten, radi Allahu anhum: „Der wahre Gläubige ist derjenige, bei dem sich die Menschen sicher fühlen. Sie vertrauen ihm ihr Vermögen und ihre Geheimnisse an.“

Der Islam ist nicht nur eine Religion, sondern eine Art zu leben, die unser Denken und Handeln umfasst. Da wir als Muslime heutzutage angefeindet und diskriminiert werden, brauchen wir innere Sicherheit, die wir auch ausstrahlen. Wir müssen stets gegen Unrecht kämpfen und dürfen niemals unseren Iman verlieren.

Der Prophet, salAllahu aleihi wa Selam, sagte, es wird eine Zeit kommen, in der das Festhalten an der Religion Allah´s so ist, als würde man ein Stück glühende Kohle in der Hand halten.
In einem anderen Hadith sagte der Prophet, salAllahu aleihi wa Selam, dass der wahre Muslim der ist, vor dessen Hand und Zunge die Menschen sicher sind.

Heute ist man wie ein Mujahid, wenn man seinen Sünden und schlechten Taten bekämpft. Unsere Pflicht ist es, immer unser bestes zu geben. Möge Allah taala uns die Eigenschaften eines Mu´mins bzw. eines Mujahids geben. Amin!

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Die Pilgerfahrt nach Mekka (Hajj)

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Freitagspredigt vom 02.07.2021

 

Vor kurzem ist die Zeit der Hajj, der islamischen Pilgerfahrt geendet. Die Hajj ist eine Lehre für Muslime. Sie ist sozusagen eine Generalprobe für den Tag der Auferstehung.

Der Koran sagt uns, dass wir in diesen Tagen Allah taala besonders viel gedenken sollen. Man kann nach Vollendung der Hajj noch zwei oder drei Tage vor Ort bleiben, beides ist erlaubt, solange man Allah taala fürchtet. Man bereitet sich bei der Hajj auf den jüngsten Tag vor.

Man soll sich zu Beginn der Hajj von allem weltlichen trennen, indem man in den Ihram-Zustand eintritt. Man trägt die ganze Zeit einfache Kleidung, weil man bei der Beerdigung auch nur in ein Leichentuch eingewickelt wird. Bei der Beerdigung wird
der Muslim von drei Dingen begleitet: von seiner Familie, seinem Vermögen und von seinen Taten, seien sie gut oder schlecht. Aber nur die Taten begleiten ihn direkt ins Grab, alles andere wird ihn wieder verlassen.

Unsere Lebenszeit in dieser Welt ist begrenzt, wenn der Todesengel Malik-ul-Maut zu uns kommt gibt es keinen Aufschub mehr. Daher müssen wir stets die Grenzen Allahs einhalten, ja, wir sollten noch nicht mal in ihre Nähe kommen.

Die Pilger lernen bei der Hajj diese Grenzen einzuhalten. Zu Beginn sagen sie: „Labbaik, Allahumma labbaik“, was soviel bedeutet wie „Allah hier bin ich, Dir widme ich mein Leben“. Als Muslime sollten wir die Gebote Allahs als Bereicherung
ansehen und nicht als Last. Das Gebet ist z.B. eine Erholung vom Alltag. Manche Nicht-Muslime meditieren um abzuschalten, und ein Muslim hat dafür das Gebet. Die Tatsache, dass der Genuss von Alkohol für Muslime verboten ist, ist eine Gnade für uns, da Alkohol bekanntlich schädlich für die Gesundheit ist.

Die Hajj-Zeit beginnt am 9. Tag des islamischen Monats Dhul-Hijja, dem Tag von Arafat. Der Berg Arafat liegt außerhalb des Haram-Bezirks in Mekka. Danach geht es nach Hudhaifa und schließlich nach Mina.

Jeder Muslim sollte sich von seinen Sünden trennen und bereuen. Der Prophet, sallAllahu aleihi wa Selam, bat Allah taala 100 mal am Tag um Vergebung durch Istighfar, d.h. das Sprechen von Astghfirullah wa atubi ilai. Laut Koran ist derjenige erfolgreich, der seine Seele reinigt und der Verlierer ist der, der sündigt.

Am Opferfest findet die dritte Säule der Hajj statt, die symbolische Steinigung des Scheitan. Die Steile werden gegen eine Säule geworfen. Dieses Ritual geht auf den Propheten Ibrahim, aleihi Selam, zurück, der den Teufel mit Steinen bewarf, als dieser ihn davon abhalten wollte, seinen Sohn für Allah taala zu opfern.

Ibrahim, aleihi Selam sieht im Traum, wie er seinen Sohn Ismael opfert und erzählt es ihm. Ismael sagte ihm, er solle den Auftrag ausführen, er werde geduldig bleiben. Als Ibrahim, aleihi Selam, das Schwert nimmt, liegt ein Schaf anstelle seines Sohnes da, welches er opfern soll. So prüfte Allah ihn, ob er bereit ist, alles für Ihn zu opfern. Das Umrunden der Kaaba, der Tawwaf, erfolgt gegen den Uhrzeigersinn. Die Wanderung zwischen den Bergen Safa und Marwa sind Zeichen für die Geduld von Ibrahims Frau Hajjar. Ibrahim, aleihi Selam, ließ sie auf Allahs Befehl hin drei Tage dort mit einem kleinen Kind und sie war geduldig und vertraute auf Allah. Auf der Hajj werden nach jedem Gebet sieben Steine geworfen.

Die Menschen sollen nicht den Fußstapfen des Satans folgen, wie uns der Koran lehrt. Laut einem Hadith nimmt Allah taala unsere Reue bis zum letzten Atemzug vor unserem Tod an.

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Freitagspredigt am 29.01.2021

In einem Hadith sagt der Prophet, Sallallahu aleihi wa Selam: „Allah taala hat 99 Namen, 100 weniger einem. Wer diese verinnerlicht, wird das Paradies betreten“ (Bukhari und Muslim). Allah taala beschreibt sich selbst, damit die Menschen ihn kennen lernen. Er möchte, dass wir Ihn mit all seinen Namen, die Er sich gegeben hat, ansprechen. Im Koran ist erwähnt, dass Allah die schönsten Namen besitzt, und wir sollen ihn mit diesen bitten, wenn wir Dua machen, d.h. Bittgebete sprechen. 

Der Prophet, Sallallahu aleihi wa Selam, sagte auch, dass Allah nicht nur 99 Namen besitzt, er hat sogar noch mehr, die wir nicht kennen. Z. B. gibt es ein Bittgebet gegen Trauer, in dem es heißt: „O Allah, ich bin Dein Diener, der Sohn Deines Dieners und der Sohn Deiner Dienerin. Du bist Herr über mich, Deine Entscheidung über mich wird immer ausgeführt und Deine Bestimmung über mich ist gerecht. Ich bitte Dich mit all Deinen Namen, mit denen Du Dich selbst benannt hast oder die Du in Deinem Buch herabgesandt hast, oder die Du einem Deiner Geschöpfe lehrtest, oder die Du mit Deinem verborgenen Wissen bei Dir aufbewahrst, dass Du den Koran zum Frühling meines Herzens, zum Licht meiner Brust, zur Beseitigung meiner Trauer und zum Schwinden meines Kummers machst (Ahmad)„. In diesem Dua, das uns der Prophet, Sallallahu aleihi wa Selam, gelehrt hat, wird Allah taala mit all seinen Namen angesprochen. Beim Lernen von Allahs Namen gibt es drei Stufen. 

Die erste Stufe bedeutet, dass man die Namen kennt und ihre Bedeutung versteht. Dies beinhaltet auch die Beschäftigung mit dem Koran und den Ahadith und bedeutet nicht nur bloßes auswendig lernen. Allah beschreibt sich selbst mit Seinen Namen und wir sollen diese kennen. 

Die zweite Stufe ist die Verwendung der Namen im Alltag, u.a. im Dua. Es gibt z.B. eine Dua, das man im Ramadan spricht: „O Allah, du bist der Allvergebende, Du liebst die Vergebung, darum vergib mir“ (Tirmîdhî)Hier wird ein Name von Allah als Wassila verwendet, d. h. ein Mittel um Ihm näher zu kommen.

Bei der dritten Stufe werden die Namen zum Teil des Lebens eines Gläubigen. Wenn man z. B. weiß, dass Allah AlRahman, der Allerbarmer ist, dann wird man niemals seine Hoffnung auf Ihn und Seine Vergebung verlieren. Zudem sollen wir bestimmte Eigenschaften Allahs auch selbst umsetzen. In einem Hadith heißt es, nur wenn man anderen Menschen auch ihre Fehler verzeiht, wird Allah einem vergeben. Außerdem wissen wir, dass Allah allsehend, allwissend, allhörend ist, also achten wir auf unsere Taten. Es gibt kein geheimes Gespräch zwischen Menschen, dessen Zeuge Allah nicht ist. Allah ist auch AtTawwab, der Reueannehmende, also wissen wir, dass wir Ihn immer um Vergebung bitten können. Allah taala ist auch AlMutakabbir, der Stolze, daher dürfen wir Menschen niemals hochmütig werden und Schwächere unterdrücken. Wenn wir diese Eigenschaft Allahs verinnerlicht haben, werden wir anderen Menschen nicht ihre Rechte nehmen, weil wir wissen, dass jeder Mensch eines Tages sein Recht zurück bekommt und jeder, der Unrecht getan habt bestraft wird.

 

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